Was macht ein intelligentes Zuhause aus? Im Smart Home können Sie verschiedene Elektrogeräte in Ihrem Haushalt intelligent miteinander vernetzen und über ein internetfähiges Endgerät steuern. Das bringt viele Vorteile mit sich: Sie können Ihr Zuhause beispielsweise gegen Einbrecher schützen. Hier lesen Sie, wie das funktioniert.
So schrecken Sie Einbrecher ab: Anwesenheit vortäuschen
Sind Sie länger im Urlaub oder tagsüber immer für mehrere Stunden im Büro? Das ist die perfekte Gelegenheit für Einbrecher, sich Zugang zu fremden Wohnungen oder Häusern zu verschaffen. Erweckt Ihr Zuhause jedoch den Eindruck, dass immer jemand anwesend ist, kann das Einbrecher bereits abschrecken. Dank Smart-Home-Technik können Sie auf vielfältige Weise Ihre Anwesenheit simulieren. Zum einen können Sie die Innen- und Außenbeleuchtung mit Hilfe smarter Steckdosen oder smarter LED-Lampen per App ein- und ausschalten oder von unterwegs aus fernsteuern. Sofern Sie Rollläden oder Jalousien haben, sollten diese automatisch hoch- und heruntergefahren werden. Denn über den Tag hinweg geschlossene Rollläden signalisieren sehr deutlich, dass niemand zu Hause ist. Noch komplexer wird die Anwesenheitssimulation, wenn Sie Elektrogeräte wie Fernseher oder Stereoanlage einbeziehen.
Dunkelzonen absichern mit Bewegungsmeldern
Im Außenbereich angebrachte Bewegungsmelder registrieren Aktivitäten vor Ihrer Haus-, Wohnungs-, Terrassen- oder Kellertür. Die intelligente Sensortechnik kann dabei zwischen Mensch und Tier unterscheiden, sodass Fehlalarme selten auftreten. Sobald der Sensor eine Bewegung in der bewachten Zone wahrnimmt, werden Sie über Ihr Smartphone informiert. Sinnvoll ist die Kopplung des Bewegungsmelders an ein Beleuchtungs- und Kamerasystem. So kann beispielsweise der betroffene Bereich hell erleuchtet werden, damit Täter sich nicht unbemerkt in Dunkelzonen aufhalten können. Und in Kombination mit einer Überwachungskamera können Sie sich sofort ein Bild von der Situation vor Ort machen und im Notfall direkt die Polizei rufen.
Jederzeit alles im Blick: Vernetzte Überwachungskameras
Mittels Überwachungskameras können Sie auch von unterwegs bei Ihnen zu Hause nach dem Rechten sehen. Dabei setzen Sie am besten auf IP-Kameras. Diese speichern die Videoaufnahmen nicht nur lokal, sondern können auch per WLAN in ein Netzwerk mit anderen Geräten oder in einen sicheren Cloud-Speicher eingebunden werden. Über ein internetfähiges Endgerät können Sie dann die Aufnahmen in Echtzeit ansehen. Je nach Einsatzort und gewünschtem Blickwinkel empfehlen sich unterschiedliche Kamera-Modelle. Um einen großen Überwachungsradius abzudecken, sollte die Kamera beispielsweise schwenkbar sein. Achten Sie beim Kauf außerdem darauf, dass die Kamera Nachtbilder liefert und eine ausreichende Bildauflösung bietet.
Intelligente Alarmsysteme für Fenster und Türen
Einbruchstatistiken zeigen immer wieder, dass die häufigsten Einstiege über Terrassentüren und Fenster im Erdgeschoss erfolgen. Daher sollten Sie diese Bereiche besonders gut absichern. Investieren Sie in herkömmlichen Einbruchschutz wie Aufhebelsperren, abschließbare Fenstergriffe, Sicherheitsschlösser und Fenstergitter. Idealerweise halten diese Schutzmaßnahmen die Täter so lange auf, dass diese von ihrem Einbruchsversuch ablassen. Darüber hinaus können Sie den mechanischen Einbruchschutz um intelligente Smart-Home-Technik ergänzen. Annäherungssensoren beispielsweise registrieren, sobald sich jemand auf das Fenster zubewegt. Per E-Mail oder SMS werden Sie daraufhin auf Ihrem Smartphone informiert. So haben Sie die Möglichkeit, zeitnah zu reagieren und Nachbarn oder die Polizei zu verständigen.
Des Weiteren gibt es spezielle Funkkontakte, die an Fensterrahmen und -flügel angebracht werden. Auf Ihrem Smartphone oder Tablet können Sie dann jederzeit prüfen, ob die Fenster geschlossen sind. Diese Kontakte lassen sich in ein bestehendes Alarm- und Beleuchtungssystem im Smart Home einbinden. So können Sie festlegen, dass sich beim gewaltsamen Öffnen eines Fensters das Licht automatisch einschaltet und ein akustisches Alarmsignal erklingt. Auch Glasbruchmelder registrieren Einbruchsversuche. Hier haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Modellen mit unterschiedlichen Funktionsweisen. Aktive Melder versetzen das Fensterglas in Schwingungen. Beschädigt jemand das Fenster, verändert sich die Übertragung dieser Schwingungen und ein Alarm wird ausgelöst. Ein passiver Melder hingegen erkennt die charakteristischen Erschütterungen, die durch einen Glasbruch entstehen. Darüber hinaus gibt es akustische Glasbruchmelder, welche die Schallwellen von splitterndem Fensterglas registrieren. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie gleich mehrere Fenster in „Hörweite“ bewachen können.
Einbruchschutz mit Smart Home: Kosten und Aufwand
Die gute Nachricht: Smarter Einbruchschutz muss nicht viel kosten und kann in wenigen Schritten nachgerüstet werden. Für die Einbindung eines nicht-WLAN-fähigen Elektrogerätes ins Smart-Home-Netz benötigen Sie beispielsweise nur eine smarte Steckdose zur Datenübertragung per Funk. Diese erhalten Sie bereits ab 20 bis 30 Euro. Auch elektrische Rollläden lassen sich schnell und kostengünstig über ein zwischengeschaltetes Relais ins Smart-Home-System einbinden. Das Nachrüsten von mechanischen Rollläden fällt hingegen teurer aus und kann einige hundert Euro kosten. Alarmanlagen mit Smart-Home-Funktionen gibt es in verschiedenen Ausführungen mit unterschiedlich großem Umfang. Hier reicht die Auswahl von preiswerteren Einsteiger-Varianten (200-300 Euro) bis hin zum Komplett-Paket für mehrere tausend Euro.
Wie sicher ist smarter Einbruchschutz?
Als Einbruchschutz eignet sich Smart Home für unterschiedliche Anwendungsbereiche: Mit der intelligenten Technik können Sie sowohl Ihre Anwesenheit zuhause simulieren, als auch ein vernetztes Überwachungs- und Alarmsystem aufbauen. Verhindern kann Smart Home einen Einbruch allerdings nicht. Daher sollten Sie die digitale Technik mit konventionellen Methoden der Einbruchsicherung wie Sicherheitsschlössern und Aufhebelsperren kombinieren, um einen optimalen Einbruchschutz für Ihr Zuhause zu gewähren. Bedenken Sie auch, dass Sie das smarte Netzwerk selbst vor Angriffen schützen müssen. Ansonsten könnten Unbefugte womöglich auf Kameras, Sensoren und Alarmtechnik zugreifen. Schützen Sie Ihr Netzwerk also mit einem besonders sicheren Passwort und ändern Sie dieses häufig.