Wer 1950 geboren wurde, hat als Frau im Schnitt eine Lebenserwartung von über 68 Jahren, bei Männern sind es knapp 65 Jahre. 50 Jahre später sehen die Zahlen laut Statista ganz anders aus: Frauen des Jahrgangs 2000 haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von über 80 Jahren, bei Männern sind es knapp 75 Jahre. Diese Zahlen zeigen: Wir leben in einer stetig alternden Gesellschaft mit Menschen, die immer länger geistig und körperlich fit bleiben. Damit verbunden ist auch der Wunsch, möglichst lange zuhause wohnen zu können. Wie die Technik im Smart Home Senioren dabei unterstützen kann, zeigt folgender Artikel.
Lange selbstständig zuhause wohnen mit Ambient Assisted Living
Vielleicht haben Sie schon einmal von „Ambient Assisted Living“ (kurz: AAL) gehört? Der Begriff AAL steht für Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien in den Alltag integrieren und so die Lebensqualität aller Menschen erhöhen. AAL soll gerade Senioren oder Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen helfen, möglichst lange unabhängig in ihrer gewohnten Umgebung leben zu können. Per Definition können somit auch vernetzte Geräte zu den altersgerechten Assistenzsystemen gezählt werden: Neben dem erhöhten Komfort und einer einfacheren Kommunikation steht vor allem der Sicherheitsaspekt beim Thema Smart Home für Senioren im Fokus.
Hinweis: Einige ältere Menschen sind nicht sicher im Umgang mit Smartphones und schrecken davor zurück, technische Geräte per App zu bedienen. Dabei ist die Steuerung per Touchscreen nicht die einzige Möglichkeit, smart zu heizen oder vernetzte Lampen einzuschalten. Es gibt auch alternative Lösungen zur Smart Home-Steuerung – zum Beispiel per Sprachbefehl.
Smart Home: Mehr Komfort für Senioren
Der Lichtschalter der Leselampe hinter dem Wohnzimmersessel ist für viele Seniorinnen und Senioren schwer erreichbar. Im Smart Home muss man sich nicht mehr nach dem Schalter bücken, sondern kann die Lampe bequem beispielsweise per Sprachbefehl, mit einem Drücken auf den smarten Mehrfachtaster oder per Fernbedienung ausschalten. Um die Leselampe zu vernetzen, müssen Senioren keine komplett neue Lampe kaufen. Es genügt, eine smarte LED-Glühbirne – wie gewohnt – in die Fassung einzuschrauben oder den Stecker der Leuchte über eine WLAN-Steckdose mit dem Strom zu verbinden. Details, wie Sie sowohl die Smart Home-Steckdose in Ihr Heimnetz einbinden als auch Smart Home-LED-Lampen einrichten und bedienen, finden Sie zum Nachlesen in den verlinkten Beiträgen aus dem 1&1 Hilfe Center.
Natürlich gibt es noch viele weitere Beispiele aus dem Bereich Komfort: Mit Hilfe smarter Thermostate lässt sich die Temperatur zuhause bequem von der Couch aus steuern. Oder warum tauschen Sie Ihren unhandlichen Rasenmäher nicht gegen einen kompakten Mähroboter ein, der den Rasen selbstständig auf den Zentimeter genau trimmt?
Erhöhte Sicherheit durch smarte Technik
Seit vielen Jahren gibt es schon Hausnotruf-Systeme in verschiedenen Ausführungen. Viele Seniorinnen und Senioren empfinden wuchtige Notrufarmbänder oder Ketten als lästig und tragen sie nicht regelmäßig. Doch gerade im Notfall ist es wichtig, so schnell wie möglich Hilfe holen zu können. Für Technik-begeisterte Senioren sind Smartwatches mit integrierter Sturzerkennung und LTE-Funktion deutlich praktischer. Sind sie gestürzt, können sie mit der Uhr Ihren Notfallkontakt anrufen. Darüber hinaus erkennt die intelligente Uhr dank eines integrierten Beschleunigungssensors Stürze sogar automatisch und kann im Ernstfall eine SOS-Nachricht mit den genauen Positionsdaten an Notfallkontakte schicken.
Ist eine Smartwatch mit Sturzerkennung keine Option für Sie, bieten vernetzte Lampen mit Bewegungsmelder zusätzliche Sicherheit in der eigenen Wohnung. Damit wird der Weg zum Bad in der Nacht automatisch hell erleuchtet – „bis zum Lichtschalter stolpern“ gehört dann der Vergangenheit an.
Vereinfachte soziale Interaktion dank smarter Displays
Viele Senioren wohnen allein. Oft ist das Telefon die einzige Möglichkeit, sich regelmäßig mit der Familie auszutauschen, sofern die Kinder oder Enkel nicht gerade um die Ecke wohnen. Mit Hilfe smarter Displays sind Video-Anrufe mit Freunden oder der Familie kein Problem mehr. Je nach Modell gibt es Unterschiede im Funktionsumfang – neue Geräte arbeiten teilweise schon mit einer Bewegungsfunktion. Die Kamera richtet sich automatisch nach dem Sprechenden aus, sodass Oma und Opa bei Video-Anrufen immer gut zu sehen sind. Abgesehen davon lassen sich mit den Displays beispielsweise Rezepte in großer Schrift anzeigen oder Musik abspielen. Die Bildschirme sind deutlich größer als die von Smartphones und dadurch gut bedienbar. Das gilt selbst für Senioren ohne Technik-Kenntnisse, da viele Displays über eine integrierte Sprachsteuerung verfügen.
Smarte Technik unterstützt Senioren in vielerlei Hinsicht im Alltag
Mehr Komfort und Sicherheit sowie eine einfachere Kommunikation: Mit Hilfe smarter Technik können Senioren ihren Alltag möglichst lange selbstständig in der eigenen Wohnung meistern. Neben den oben erwähnten Beispielen gibt es noch unzählige weitere und teilweise sehr individuelle Lösungen: Von höhenverstellbaren Gardinenstangen bis zu smarten Türschlössern, bei denen man keinen Schlüssel mehr zum Öffnen der Haustüre benötigt.
Der Markt für Smart Home-Geräte speziell für ältere Menschen befindet sich allerdings gerade noch in der Ausbauphase – in den kommenden Jahren erwarten wir zahlreiche neue Innovationen in diesem Bereich.