Montabaur, 8. August 2024 – Die 1&1 AG (ISIN DE 0005545503) veröffentlicht finale Kennzahlen zur Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2024. Bereits am 2. August 2024 hatte das Unternehmen vorläufige Halbjahreszahlen bekannt gegeben und die Jahresprognose angepasst.
Im ersten Halbjahr 2024 legte die Zahl der Kundenverträge im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 90.000 auf 16,35 Mio. Verträge zu. Das Wachstum basierte auf 110.000 neu gewonnenen Mobile Internet-Verträgen, deren Bestand sich zum Ende des ersten Halbjahres 2024 auf 12,36 Mio. belief. Gleichzeitig reduzierte sich die Zahl der Breitbandkunden leicht um 20.000 auf 3,99 Mio. Anschlüsse.
Der margenstarke Service-Umsatz wuchs im ersten Halbjahr 2024 um 3,8 % auf 1.644,9 Mio. EUR (H1 2023: 1.584,6 Mio. EUR), während der margenschwache Hardware-Umsatz auf 371,0 Mio. EUR (H1 2023: 408,5 Mio. EUR) zurückging. Insgesamt wuchs der Umsatz um 1,1 % auf 2.015,9 Mio. EUR (H1 2023: 1.993,1 Mio. EUR).
Das EBITDA im operativen Segment Access legte im ersten Halbjahr 2024 um 11,4 % auf 437,6 Mio. EUR (H1 2023: 392,8 Mio. EUR) zu. Gleichzeitig erhöhten sich die Anlaufkosten des 1&1 Mobilfunknetzes auf -111,0 Mio. EUR (H1 2023: -40,8 Mio. EUR). Davon betreffen 14,3 Mio. EUR periodenfremde Aufwendungen aus nachträglichen Rechnungen für Zusatzleistungen beim Netzaufbau in 2022 und 2023. Aufgrund dieser erhöhten Anlaufkosten reduzierte sich das gesamte EBITDA der 1&1 AG um -7,2 % auf 326,6 Mio. EUR (H1 2023: 352,0 Mio. EUR), bzw. um -3,2 % auf 340,9 Mio. EUR ohne Berücksichtigung der periodenfremden Aufwendungen.
Auf Basis des geringeren EBITDA sowie gestiegener Abschreibungen, insbesondere infolge des Ende 2023 erfolgten Starts der mobilen Dienste im 1&1 Mobilfunknetz in Höhe von -130,4 Mio. EUR (H1 2023: -97,9 Mio. EUR), verringerte sich das EBIT auf 196,1 Mio. EUR (H1 2023: 254,1 Mio. EUR). Damit einhergehend belief sich das Ergebnis je Aktie (EPS) im ersten Halbjahr 2024 auf 0,77 EUR (H1 2023: 1,02 EUR).
Das Investitionsvolumen (Cash-Capex) betrug im ersten Halbjahr 2024 34,0 Mio. EUR (H1 2023: 81,0 Mio. EUR). Ursächlich für das geringe Investitionsvolumen sind Phasing-Effekte, weshalb die geplanten Auszahlungen nunmehr im zweiten Halbjahr erwartet werden.
Ausblick 2024
In Folge eines vorübergehenden Ausfalls des 1&1 Mobilfunknetzes Ende Mai 2024 ist es zu erhöhten Kündigungsaussprachen gekommen, die vor allem im Juni und Juli wirksam wurden. Dadurch fiel das Vertragswachstum und damit einhergehend auch das Wachstum beim Service-Umsatz sowie beim EBITDA im ersten Halbjahr 2024 niedriger als erwartet aus. Auch im 3. Quartal wird ein geringer als geplantes Wachstum erwartet. Aus diesem Grund hat die 1&1 AG am 2. August 2024 ihre Prognose angepasst. Die Gesellschaft erwartet nunmehr für das Geschäftsjahr 2024 einen Anstieg des Service-Umsatzes um ca. 3 % auf ca. 3,33 Mrd. EUR (bisher erwartet: plus ca. 4 % auf ca. 3,37 Mrd. EUR nach 3,243 Mrd. EUR in 2023). Das EBITDA im operativen Segment Access soll um ca. 9 % auf ca. 860 Mio. EUR zulegen (bisher erwartet: plus ca. 12 % auf 880 Mio. EUR, Vorjahr 786,2 Mio. EUR). Die Anlaufkosten beim 1&1 Mobilfunknetz werden sich aufgrund 14,3 Mio. EUR periodenfremder Aufwendungen voraussichtlich auf ca. -174 Mio. EUR belaufen (bisher erwartet: ca. -160 Mio. EUR nach -132,4 Mio. EUR in 2023).
Insgesamt wird das EBITDA 2024 voraussichtlich bei ca. 686 Mio. EUR liegen, bzw. bei 700 Mio. EUR, ohne Berücksichtigung der periodenfremden Aufwendungen (bisher erwartet: ca. 720 Mio. EUR nach 653,8 Mio. EUR in 2023).
Beim Investitionsvolumen (Cash-Capex) geht die Gesellschaft nunmehr von rund 460 Mio. EUR aus (bisher erwartet: ca. 380 Mio. EUR nach 295,6 Mio. EUR in 2023). Hintergrund ist der Aufbau eines Bestandes an Netzkomponenten, die bisher von Ausbaupartnern bevorratet wurden.